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Weg zur Lösung (2) … mit dem Auto zum kleinen 1 x1

#Klimawissen-ist-Zukunftskompetenz.

von Marcus H.V. Lohr

Lesezeit: 7 Minuten (1.400 Wörter)

Dieser Blog sucht Lösungen der Probleme, die keine sein müssten. - Ein wichtiger Bestandteil unseres Ansatzes sind kluge Fragen, denn: „In einer klugen Frage liegt die halbe Antwort“.

 

Deutschland meldet in schöner Regelmäßigkeit rund 6 Millionen funktionale Analphabeten, und das sind nicht die Migranten. Bei Mathe dürfte das noch schlimmer sein. In Talkshows „brüsten“ sich Prominente, keine Mathe zu können und Germanisten (z.B. Richard David Precht) verrechnen sich dann schon mal.

Daher jetzt für solche Prominente und alle, die eine Lösung der Energie-, der Klima- und der allgemeinen Krisen suchen, ein maximal vereinfachter Lösungsansatz:

Wir können sicherlich Einigkeit erzielen, dass ein €uro ein €uro ist.

Mathematisch ausgedrückt: € = €

Es gilt auch, dass 1 = 1 x 1 ist.

Dann gilt wohl auch unzweifelhaft:

€ = € x 1

€ = € x 1 x 1

€ = € x 1 x 1 x 1

Jetzt gilt auch: 1 = KWh/KWh; 1 = Liter/Liter; 1 = Nm³/Nm³; 1 = m²/m²; 1 = km/km.

Keine Angst, wir führen da durch. Wer das durchhält, bekommt einen Aha-Effekt und wird sich selbst ein Urteil bilden können, kann mitdenken und ist nicht mehr auf FakeNews und FakeMeinung angewiesen.

Wenn wir jetzt diesen Kunstgriff mit der Eins anwenden und den Euro mit 1 multiplizieren, passiert Folgendes.

1.        Allgemein

 

Das führt zur Schlussfolgerung: Je weniger Energie, die man in KWh = Kilo-Watt-Stunden misst, verbraucht, desto weniger teuer wird das.

 

2.        Autofahren (der Deutschen Heiligste Kuh)

 

Ein Auto braucht Energie, also Kilo-Watt-Stunden (KWh).

Und man fährt damit Kilo-Meter (Km). Das ist nichts anderes als die Erweiterung mit 1:

Jetzt könnte man sich noch überlegen, wo die Energie herkommt, zum Beispiel aus Benzin oder Diesel. Das tankt man in Litern. Und man berechnet den Verbrauch für gewöhnlich in Liter/100 Km.

 

[Warum man dann den CO2-Ausstoß in Gramm/Km angibt liegt in der gewollten Täuschung, dass das ja alles gar nicht so viel ist].

Mit einem weiteren Kunstgriff – Germanisten würden das möglicherweise ausdruckssprachliche Kreativität nennen – gelangen wir zu folgender Aha-Formulierung: 

Anhand dieser ausführlichen Schreibweise erkennen wir, ganz ohne Zahlen, die Einflussmöglichkeiten:

       I.          Die Anzahl der Kilometer reduzieren.

      II.          Den spezifischen Verbrauch pro gefahrenem Kilometer reduzieren.

    III.          Den Energieinhalt pro Liter erhöhen.

    IV.          Den Preis reduzieren.

Wir sind in der Gesellschaft seit Jahrzehnten bei der falschen Reihenfolge festgefahren.

Wir haben den Preis für diese wertvolle Energie in Form von Erdöl (Benzin, Diesel) zu billig gemacht. Die Schadkosten sind übrigens nicht ansatzweise bepreist.

Die Industrie hat die Raffinierung maximal entwickelt, hin zu Superkraftstoffen mit Formel-1-Potential. Der Versuch des 3-Liter/100 Km-Autos wäre technisch möglich gewesen, aber man hat Stadtpanzer, die eigentlich im beladenen Zustand eine Klein-LKW-Zulassung bräuchten, mit 275er 22-Zoll-Breitreifen, Klimaanlage, Elektromotoren sogar für die Heckklappe, elektrische Sitze und Fensterheber, Sitzheizung, Lenkradheizung, Massagesitze (werden auch gerne von Intendantinnen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks geschätzt), Sitzbelüftung, etc. – Volkswagen hatte das 3-Liter-Auto „versucht“, ist aber kläglich gescheitert. Und ehrlich: Macht natürlich mit Touaregs oder Audi Q7 aus demselben Stall auch mehr Gewinn. Also kein wirklicher Marktanreiz bislang.

Ach ja, und weil dann alles so billig geblieben ist, gab es bislang auch keine Anreize, weniger Kilometer zu fahren. Die sich auch ergeben könnten, wenn wir wieder mit 1 erweitern und Person/Person betrachten. Fahrgemeinschaften – und insbesondere Öffentlicher Verkehr als Premiumform der Fahrgemeinschaft – sind einfach im Verhältnis zu unattraktiv.

Wenn mich die Landbevölkerung, die zweifellos aufgrund des Marktversagens auf das Auto angewiesen ist, bashen möchte, bitte noch eine mitdenkerische Anstrengung: Wie viel haben 100 km Autofahren vor 50 Jahren im Verhältnis zum Kaufpreis des Autos gekostet (wahlweise vom verfügbaren Einkommen). … und wie ist das Verhältnis heute? Dann sieht man: Die Umwelt hat’s bezahlt, die Leute haben sich über den Tisch ziehen lassen und die Autoindustrie hat kräftig zugelangt.

Wir sehen also, wir können fast ganz ohne Zahlen, aus reiner Betrachtung der #Mengengerüste die Mechanik ableiten.

Jetzt haben wir oben gesehen, dass sich € = € x 1 x 1 geschmeidiger liest als € = € x 1 x1 x 1.

Dahinter steht der Ansatz der Natur, dass es doch sinnvoller und wirksamer ist, das Gleiche mit weniger zu erzielen. Also mit weniger Komplexität.

 

Weniger ist mehr oder billiger

Es ist beachtlich, dass Ingenieure sich hier von falschen Anreizen der falschen Preissetzung verkauft haben, gegen die Gesetze der Physik zu verstoßen (ich bin Wirtschaftsingenieur, also das ist keine Schelte, sondern eine Beobachtung):

1.      Wir erzeugen Bewegungsenergie durch Explosion eines Benzin-Gas-Gemischs in einem VERBRENNUNGS-Zylinder.

2.      Das ist eine Längs-Bewegung. Die Räder sind aber rund! Also müssen wir die Bewegung „rund“ kriegen. Das geschieht über komplexe Mechanik, Getriebe, Kupplungen, Getriebeautomatik mit 10 Gängen, Doppelkupplungsgetriebe, etc.

3.      Die Verbrennung hat viel Energie. Verbrennung hat aber einen sehr niedrigen energetischen Wirkungsgrad. Das bedeutet, es geht sehr viel verloren als Wärme.

4.      Die Verbrennung, wen wundert‘s, macht heiß. Diese Wärme zerstört das Material.Also muss man kühlen. Während die bescheidenen PS früherer Käfer und selbst Porsche 911 mit Luftkühlung auskamen, geht dies bei heutigen Leistungen nicht mehr. Also braucht man Wasserkühlung. Das Gegenteil einer Heizung. Die muss wieder robust abgeschirmt werden vom Verbrennungsraum. Der übrigens geschmiert werden muss, weil sonst Metall auf Metall scheuern würde wie eine Straßenbahn auf der Schiene in einer engen Kurve.

5.      Die Verbrennung von Benzin/Diesel, wen wundert’s, verursacht Abgase, die noch viel Restenergie enthalten. Damit man so wenig wie möglich kühlen muss, versucht man, diese in noch in Form von Turboladern und Bi-Turboladern oder durch Kompressoren teilweise zu nutzen.

6.      Die Abgase, jene wenige Gramm CO2, die die Hersteller gerne angeben, die sich aber meist auf 15-25 Kg/100 Km addieren, müssen „raus“. Man braucht ein Abgas-System.

7.      Die Abgase, wen wundert’s, sind dreckig: Also braucht man ein Abgasreinigungssystem, Katalysator oder Rußfilter. Beides hat übrigens lange gedauert und man sprach vom Untergang der Automobilindustrie, wenn das kommen würde.

Alles in allem, „viel Lärm um nichts“. Denn LAUT sind die Verbrenner allemal und der Werbeslogan der Motorradmarke Harley Davidson, bei der „abvibriert“ eine der wichtigsten Vokabeln ist, und die ganze Ortsgemeinden an Durchfahrtsstraßen die Mittagsruhe stört, ist: „All for Freedom. Freedom for all.“ Ein Widerspruch in sich!

Habt ihr was gemerkt? – Bislang haben wir noch keine einzige Zahl gebraucht. Außer der Aufzählung von 1 bis 7 zur Beschreibung der Komplexität eines Verbrennungsmotors.

Diese Teile von 1 bis 7 GIIIBT es an einem Elektroauto gar nicht. Sie können daher auch nicht kaputtgehen. Es beginnt damit, dass der Elektromotor sowieso schon „rund“ läuft und stufenlos weder Kupplung noch Getriebe braucht. Den Rest auch nicht.

Die Sache mit den Batterien kriegen wir später. Hier sei nur erwähnt, dass diese immer billiger werden (natur-wirtschaftsgesetz-artig). Und dass sich die Kritiker mal überlegen sollten, wo denn die Batterietechnologie schon stehen könnte, wenn dieselbe Menge Ingenieur-Hirnschmalz dorthinein geflossen wäre, statt in die Entwicklung vom 3-Gang-Automatik ins 10-Gang-Automatikgetriebe und all die anderen Sachen von 1 bis 7 oben.

 

Wir kommen also ganz ohne Zahlen zu der Schlussfolgerung: Weniger ist mehr oder billiger:

Wir streichen einfach die Liter aus der Gleichung und gelangen vom Verbrenner zum Elektro-Auto:

Und als ob das alles noch nicht genug wäre, …

… jetzt haben auch noch die Zahlen ihren Auftritt. Unsere ganz ohne Zahlen hergeleitete Schlussfolgerung wird durch die Zahlen bestätigt:

Ein Liter Benzin hat etwa den Energieinhalt von 8,5 KWh, ein Liter Diesel von 9,5 KWh, weil Diesel „dichter“, also schwerer ist.

Ein mittleres Elektroauto benötigt etwa 15 KWh/100 km. Bei ähnlicher Fahrweise braucht ein vergleichbarer Verbrenner etwa 6 Liter = rund 54 KWh, also etwa das 3,5-fache.

Der Strom aus Erneuerbaren ist neutral, die 6 Liter verwandeln sich in rund 15 Kg CO2.

Wer jetzt Chemie abgewählt hatte und trotzdem aufmerksam mitgedacht hat, wird sich die Frage stellen: 15 Kg CO2 scheinen mehr zu sein als 6 Liter Diesel oder Benzin. Yes! Diesel und Benzin bestehen fast nur aus Kohlenstoff. Der bildet das Zeichen C in CO2, Kohlendioxid. Und weil Kohlenstoff sexuell offen ist, sucht er sich 2 Sauerstoff-Atome (O), die mit ihm eine willige Verbindung eingehen. Und die sorgen für die Gewichtszunahme.

 

Bleibt der letzte Teil der Formel: Der Preis für die Energie!

… man kann schon ohne Zahlen vorhersagen: Strom wurde politisch zu teuer gemacht, fossile Brennstoffe zu billig!

 

… und wen wundert’s? Die Zahlen bestätigen das!

Die Tabelle zeigt, wie billig eine energetisch ineffiziente Kilo-Watt-Stunde gegenüber einer Kilo-Watt-Stunde aus der Premiumform der Energie (Erneuerbarem Strom) politisch gemacht wird und wie viel heiße giftige Abgas-Luft da noch raus gelassen werden kann.

 

Die Fragen sind diesmal sehr offenkundig:

·        Warum kann die Politik noch nicht einmal das kleine 1x1?

·        Warum haben wir keine Simulationsfähigkeit?

·        Warum wird das Falsche verbilligt (Fossile)?

·        Warum wird das Richtige bestraft (Strom)?

·        Wie lange rennen wir noch so orientierungslos in die Zukunft?

·        Wer trägt die Kosten für die Klimaschäden? Diese sind nicht im Preis!

 

Spoiler:

·        Wie das mit Heizen ist.

·        Wie das mit dem CO2 ist.

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