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Wege zur Lösung (8) … #Think-Ing. (1)

Der Think-Ing. ist der beste Freund des Upcycl-Ing.

Hier wird gezeigt, was das ist und wie es die Welt verändern wird.

#Think-Ing ist Zukunftskompetenz.

von Marcus H.V. Lohr

Lesezeit: 6 Minuten (1.200 Wörter)

Dieser Blog sucht Lösungen der Probleme, die keine sein müssten. - Ein wichtiger Bestandteil unseres Ansatzes sind kluge Fragen, denn: „In einer klugen Frage liegt die halbe Antwort“. 

Denken ist Energie!

Deshalb fällt uns das Denken so schwer. Das Gehirn mit einem Gewicht von etwa 1 bis 2% des jeweiligen Körpergewichtes - genauer wollen wir es bei niemand wissen - verbraucht etwa 20% der Energie, die wir über unsere Nahrung aufnehmen.

Wir verzichten bewusst darauf, eine vermeintliche Beziehung zwischen Kalorienaufnahme, Körpergewicht und Leistungsfähigkeit des Gehirns vorzunehmen. Das könnte aber ein Format-Vorschlag für seichte Medienunterhaltung sein, … Lizenz-Spenden für diese Doku-Soap-Geschäftsmodell-Idee sind willkommen.

Kennen Sie das: „Woher soll ich wissen, was ich denke, bevor ich höre, was ich sage?“ – Ja, es gibt Menschen, die sprechen schneller als andere hören können und auch als sie selbst denken können. Das ist energetisch etwa genauso sinnvoll, ähm, also sinnlos, wie das Verbrennen fossiler Energie. Es führt einerseits beim Schnellsprecher selbst zu vielen „Sprechblasen“ ohne Inhalt und beim Zuhörer meist zu Verständnislücken. Denn: „Der Empfänger macht die Botschaft“, wie Paul Watzlawick, der Kommunikations-Pionier formulierte. Es muss dann schon ein sehr reifer Zuhörer sein, der zugibt, er habe nicht alles verstanden und der Schnellsprecher möge noch einmal wiederholen.

Das Denken kann man nun entwicklungsgeschichtlich in 2 Kategorien einteilen. In schnelles Denken und in langsames Denken. Die gleich folgende Matrix ist dem Wirtschaftsnobelpreisträger Daniel Kahneman gewidmet, der dies in seinem Buch „Schnelles Denken, langsames Denken (Thinking fast and slow)“ beschrieben hat.

 

Aber nicht Kahneman allein gewidmet. Diese Matrix ist ein Paradebeispiel für das Finden neuer Perspektiven durch die Kombination von Bekanntem. Diese Matrix wurde von uns entwickelt aus einer Kombination der Gedanken Kahnemans mit der bekannten Eisenhower-Matrix zur Priorisierung zwischen dringenden und wichtigen Angelegenheiten.

Die Matrix wird gleich beschrieben, zuerst aber die Grundlagen von Kahneman.

Das schnelle Denken ist quasi unser Bauchgefühl. Entwicklungsgeschichtlich haben die „Wegrenner“ vor den Risiken überlebt. Also die „Risken-Vermeider“. – Rascheln im Gebüsch. Also: Sinnesreiz – Transport zum Gehirn – schnelle Analyse: „hoch wahrscheinlich = Gefahr“ – „Beine in die Hand“!

Aus sicherer Entfernung, im Versteck oder auf dem Baum kann man dann checken, ob das ein ungewohnter Windstoß war oder ein Fressfeind. Meistens kommen hier Säbelzahntiger zur Erklärung, ich entscheide mich für einen hungrigen Bären. – Die Reihenfolge ist hier entscheidend! …Die umgekehrte Reihenfolge funktioniert beim wahrscheinlichen Fall des Bären … nicht!

Diese Verhaltensmuster haben sich in unser Erbgut eingefressen. Man „muss“ quasi nicht mehr darüber nachdenken. Man handelt instinktiv, intuitiv. – Das hat im fossilen Zeitalter ganz gut funktioniert. Entwicklungsgeschichtlich ist das unser Reptilienhirn. Unser analoges Denken – mehr dazu unten – bestätigt das noch heute.

Dieses Muster bedeutet: Lieber Bewegungs-Energie statt Denk-Energie investieren!

Das langsame Denken hat es schwerer. Es muss gegen mindestens 2 Grundgesetze antreten:

1.      Die akute Gefahr (Säbelzahntiger, Bär, Mammutherde, …)

2.      Die Maslow-Pyramide

Die akute Gefahr haben wir eben behandelt. Die Maslow-Pyramide der menschlichen Bedürfnisse bleibt noch zu erklären, obwohl sie viel erklärt. Wir vertiefen das an anderer Stelle, hier aber die Essenz, sehr treffend von Berthold Brecht, deutlich vor Maslow, beschrieben:

„Erst kommt das Fressen, dann erst die Moral“.

Man kann von einem Tier, wie dem Menschen, welches in seinen Gehirnstrukturen vor ein paar hunderttausend Jahren stehen geblieben ist, nicht verlangen, dass er – entgegen des 2. Hauptsatzes der Thermodynamik, der ihm ja erst seit 1850 bekannt ist und seitdem auch nicht jeder/m – seine Energie in höhere Sphären lenkt, wenn er selbst keine Energie hat.

Nach 200 Jahren industrieller und wirtschaftlicher (R)Evolution bringen die Briten das auf den Satz:

 „Heat or Eat!“ – Was für eine Entwicklung!

Erst wenn aber die Grundbedürfnisse – Essen, Schlafen, Wohnen, Fortpflanzung (… der Mensch „kann“ ja immer (Affen übrigens auch), … Konstruktionsfehler oder Prinzip und welche Verbindung mit dem Gehirn?) – einmal gestillt sind, … so viel Priorisierung muss biologisch sein, … kann man über „Höheres“ nachdenken.

Manche tun dies im moralischen Sinn, andere anders.

Zu wenige tun dies im konstruktiven Sinn, zu viele anders.

Den anderen hilft hier – leider – wieder der 2. Hauptsatz der Wärmelehre. AUFBAU kostet mehr Energie als Zerfall oder Zerstörung oder – übertragen – Trittbrettfahrerei!

Wenn der Mensch also diese Hürden überwunden hat, und seine Geschenke der Evolution einmal zur Anwendung bringt (Cortex (Großhirnrinde), Frontallappen und so), dann kann tatsächlich etwas Großartiges entstehen.

KANN! … muuuss nicht, …

Schnelles Denken ist nicht schlecht per se. Man sollte eben nur wissen, WANN es sinnvoll ist.

Es gibt sogar „Phasenübergänge“ von langsamem Denken in schnelles Denken! – Sie kennen das! Wenn Sie eine wichtige Situation schon einmal „erlebt“ haben, hat sich dieses „Erleben“ über Ihre Wahrnehmung, Ihre Kognition in Gefühle übersetzt, Ihre Gefühle in Kognition. Diese Gefühle haben Sie gespeichert. Man sagt: im Bauch! Aber das Gehirn braucht’s dazu auch! – Gerade weil Ihnen diese erste Situation damals Bauch- und Kopfschmerzen bereitet hat, ist der Ablauf in Ihrem ganzheitlichen System aus Kopf und Bauch abgespeichert. Wenn Ihnen also dann eine ähnliche Situation, mit ähnlichen Äußerlichkeiten und Reizen in der Zukunft begegnet, müssen Sie gar nicht mehr durch dieses Tal der Kopf- und Bauch-Schmerzen gehen. Sie rufen einfach die „damals“ gefundene Lösung ab und wenden sie erneut an.

Das ist angewandte Physik: 2. Hauptsatz der Thermodynamik, das Streben zum stabilsten energetischen Gleichgewicht.

Leider entgeht unserem „Gehirn-Bauch-System“ der sogenannte „Peer-Review“, ob das beim ersten Mal die richtige Entscheidung war. Das sehen dann die Beobachter von außen besser.

Und jetzt kommt eine – Ihrem Urteilsvermögen überlassene, möglicherweise nicht ganz wissenschaftlich abgeleitete und bewusst zugespitzte – Beobachtung … zur Stärkung Ihres Urteilsvermögens, … daher in anderer Schrift 😊:

Menschen werden älter. Das ist ein Naturgesetz. Mit zunehmendem Lebensalter durchleben sie immer mehr Situationen mit Kopf- und Bauch-Schmerzen, wie oben beschrieben. Das ist Lebenswirklichkeit. Diese Erfahrungen speichern sie dann in ihrem Bauch ab. – Deshalb wird bei den meisten der Bauch immer dicker. – Dicke Menschen haben also mehr gespeicherte schwierige Erfahrungen, sind also klüger und lebenserfahrener als dünne Menschen gleichen Alters. … und ihr Quotient aus Gehirn-Energie zu Körper-Energie ist niedriger als bei dünnen Menschen. … Sie haben also viel mehr Gehirn-Energie-Kapazität frei für langsames Denken!

Überprüfen Sie’s. Mit den im nächsten Blog genannten weiteren Klassifizierungs-Kriterien des Denkens! 😊

Wir erarbeiten auf diesem Blog jedenfalls Denk- und Lösungs-Systematik für Dicke und Dünne.

Und warum ist jetzt die Matrix anders?

Wenn wir Kahneman und Eisenhower quasi gemeinsam in einen Raum stecken und diskutieren lassen, wird deutlich, dass unsere moderne VUKA-Welt (wir haben die sich beschleunigende Entwicklung im Blog Zukunft mit Kompetenz – Das richtige Maß (1) beschrieben – immer volatiler, unvorhersehbarer, komplexer und uneindeutiger (ambig)) kaum noch Raum für das reine, pure, archaische „Schnelle Denken“ Raum bietet. Unsere Zukunft wird mehr VUKA. Die „schnelle Entscheidung“ weglaufen, kämpfen oder sich tot stellen ist kaum einer Situation noch angemessen.

In fast allen Situationen heutigen zivilisierten Lebens macht es Sinn, sich zumindest ab und zu Gedanken zu machen, ob Routinen oder sich in den Vordergrund drängende Situationen so noch Sinn machen. In diesen Fällen kann man mit „langsamem Denken“ sich neue Gewohnheiten schaffen, die dann jeweils routine-mäßig „schnell“ und ohne zu denken umsetzbar sind.

Leider zeigen unsere Krisen, dass wir hier große Versäumnisse haben. Unsere Geld-Verteilungs- und Belohnungs-Systeme haben kaum Anreize geboten sich mit Krisen angemessen zu beschäftigen. Obwohl der homo sapiens hier seine überlegene Werksausstattung durch Analyse, Lernen, sich Vorbereiten, etc. voll hätte ausspielen können. – Aber unsere Systeme belohnen solche Voraussicht nicht.

Insofern setzt sich auch auf der rechten Seite der Kahneman-Eisenhower-Matrix das sorgfältige Denken, das Vorbereitet-Sein, das Handeln nach Prinzipien nur sehr schleppend durch.

Der Mensch bleibt getrieben durch „schnelle“ Affekte.

 

Wir werden das weiter vertiefen, denn insbesondere die Verknüpfung von Schnelligkeit und Chancen in einer VUKA-Welt wird noch nicht ausreichend verstanden. Zukunft mit Kompetenz – Das richtige Maß (1)

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