von Marcus H.V. Lohr
1 einfach – 2 kompliziert – 3 komplex – 4 komplex adaptiv
Wir spielen mit unserer Zukunft, ohne die Zusammenhänge und Wirkungsweise unserer Systeme richtig verstanden zu haben.
Nur als ein Beispiel werden Bildung, Arbeit und Rente derzeit in der Politik ohne die KI/AGI/Robotik gedacht. Das ist Zukunftsverweigerung. Denn diese Themen überspannen alle lebenden Generationen.
Die These:
KI/AGI/Robotik – ‚Du wirst das Rennen nicht gewinnen können‘.
Die Mehrheit der Menschen wird für die Eliten überflüssig werden.
Das ergibt sich aus #firstprinciplethinking und der Basis der aktuellen Situation.
- Im ersten Schritt werden diese noch um ihre Kaufkraft gemolken werden.
- Im zweiten Schritt … das wird bislang nicht ansatzweise zu Ende gedacht.
Warum das so wahrscheinlich ist, wird auf diesem Blog ganzheitlich gedacht.
siehe hierzu: I am a KI and I am applying for your job
Bisherige Themen zur Entwicklung der KI und deren Folgen.
https://www.upcycl-ing.de/2022/12/11/lösung-oder-disruption-ski-smarte-künstliche-intelligenz/
https://www.upcycl-ing.de/2023/06/11/ai-s-moment-oppenheimer-turing-or-what/
https://www.upcycl-ing.de/2023/07/20/realitätsversifft-natürlich-ki-in-10-akten/
https://www.upcycl-ing.de/2023/08/12/ki-oder-was-bedeutet-¼/
https://www.upcycl-ing.de/2023/08/15/quadraturderkreise-kialsproblemlöser/
https://www.upcycl-ing.de/2023/08/15/lösungen-durch-ki-wertebasierteki/
https://www.upcycl-ing.de/2023/11/26/blockierter-staatshaushalt-und-die-lösung-dafür/
https://www.upcycl-ing.de/2025/05/03/die-diktatur-checkliste-und-gegenmaßnahmen/
https://www.upcycl-ing.de/2025/05/25/ki-agi-robotic-i-am-applying-for-your-job/
Besuchen Sie auch unseren Buchshop mit handsignierten Exemplaren zu Zukunftsthemen. https://www.upcycl-ing.de/shop/
Quelle: Chat GPT. – Geh, du bist nicht mehr gut genug!
Disclaimer:
Gerade, wenn Eigenverantwortung und Urteilsvermögen eine große Rolle spielen, sollte man nicht durch Vorwände Tucholskis Erkenntnis verstärken:
"Im übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht."
Man kann nicht alle Vorwandvorweg-Behandlungen in einem Blogbeitrag behandeln. Daher ist dies eine Beitrags-Serie. Und der gesamte Blog enthält weitere Beitrags-Serien, die sich mit den unterschiedlichen Aspekten der Herausforderungen unserer Zeit (u.a. 8 Menschheitsaufgaben für eine ½ Generation), Energie & Klima, falschen Anreizen und den Dysfunktionalitäten unserer Systeme sowie deren Lösungsansätze befassen.
…
„Das bedingungslose Verständnis des Problems ist die Voraussetzung seiner Lösung.“ (Marcus H.V. Lohr)
…
Thesen: KI/AGI/ROBOTIK … AGI = artificial general/generative Intelligence
„Es“ passiert gerade. Und „Wir“ sind nicht vorbereitet.
Wie üblich trotz Ansage nicht:
nicht auf Klima, nicht auf die Finanzkrise, nicht auf Corona, nicht auf Russland, nicht auf Trump, nicht auf China, …
„Wir“ wissen noch nicht einmal kollektiv einheitlich, was „Es“ ist.
Unser Denken diesbezüglich wird dabei zunehmend von Medienströmungen geleitet, …
… und Medienströmungen werden zunehmend von Einfluss-Eliten betrieben.
Das bedeutet interessengeleitete Meinung statt Urteilsvermögen.
Das bedeutet zu Ende gedacht: Andere entscheiden, weil „Wir“ ohne Urteilsbildung wegschauen, verdrängen, Meinung statt Urteil vertrauen.
Hier geht es konkret um die nicht oder zu wenig adressierten Auswirkungen der KI/AGI/Robotik auf unsere Gesellschaft.
Wenn man dem Medien-Mainstream und der der Politik folgt, werden beispielsweise Bildung, Arbeit und Rente ohne die KI/AGI/Robotik gedacht. Das sieht aus wie vorsätzliche Zukunftsverweigerung. Das betrifft alle lebenden Generationen.
Die Auswirkungen werden mit größter Wahrscheinlichkeit ‚disruptiv‘ für unsere gesellschaftlichen Systeme sein. Selbst wenn wir diese Systeme ‚zum Guten‘ einsetzen – davon mehr in weiteren Beiträgen.
Wenn diese Systeme ‚zum Schlechten‘ eingesetzt werden, ist ihre Wirkung noch zerstörerischer bezüglich der Stabilität unserer Gesellschaftssysteme.
Gleichwohl werden diese Einflüsse nicht in dem Maße lösungsorientiert diskutiert, als dass wir uns als Gesellschaft darauf vorbereiten könnten.
Vorwände - Ablenkungsfallen
In Kommentaren hört man dann:
1. Warum wird dieses Szenario so stark als Dystopie gedacht?
2. Warum funktioniert Eigenverantwortung nicht?
3. Diese Denkweise offenbart einen Einblick in die menschliche Psyche.
Dies sind in genauerer Analyse Vorwände:
Der Unterschied zwischen Einwand und Vorwand liegt darin, dass ein Einwand hilfreich ist, um zu besseren Lösungen zu kommen. Ein Vorwand hingegen ist dazu da, sich nicht mit dem Thema auseinandersetzen zu müssen und abzulenken.
Trotzdem sind auch diese Vorwände grundsätzlich komplex und vielschichtig. Sie sind Symptom und Therapieansatz gleichermaßen.
Denn nach Wittgenstein gilt, dass ein Problem verschwindet, wenn es gelöst ist.
Wichtig zu verstehen ist:
Vorwände zu entkräften ist um mindestens das 10-fache aufwendiger als diese zu erheben.
„Vorwände sind Ablenkungsfallen.“ (Marcus H.V. Lohr)
Vorwand 1: Dystopie vor Utopie
Für den ersten Vorwand (Dystopie vor Utopie) gilt vereinfacht:
Weil Utopie und Dystopie beides Exponentialfunktionen sind, Dystopie aber eine schnellere und mit weniger Aufwand zu erreichende, kann sich das Schlechtere schneller und stärker durchsetzen als das Gute. (2. Hauptsatz der Energielehre).
Der Unterschied zur Vergangenheit ist die deutlich einfachere Skalierbarkeit und gleichzeitig chirurgische Genauigkeit, mit der man diese neuen Technologien einsetzen kann. Insofern sind Vergleiche mit der Verwendung des Feuers, von Messern oder Hämmern (gut/böse) ungeeignet und lenken ab.
Die Ursachen wurden und werden auf diesem Kanal stetig beschrieben (#firstprinciples). Die Möglichkeiten der Utopie ebenfalls.
Quelle: Chat GPT - möglicherweise verkauft uns die KI ein X für ein U.
Vorwand 2: Eigenverantwortung
Verantwortung hat eine persönliche und eine kollektive Ebene.
Ver-Antwort-ung beinhaltet Antworten.
Antworten erfordern die Suche nach Antworten und die Fähigkeit, diese zu finden. Also Transparenz (Offenheit) und Kompetenz.
Hierzu gibt es verschiedene Wege.
Schnell und oberflächlich oder aufwendig und tiefgründig – schnelle Meinung oder langsame Urteilsfindung, der Nobelpreisträger Kahneman lässt grüßen.
Eigenverantwortung hat es schwer, wenn
· Form wichtiger wird als Substanz,
· FakeNews die Wahrheit übertönen,
· sich Meinung vor Urteil schiebt,
· persönliche Gier vor gesamtgesellschaftlicher Optimierung (Pareto-Optimum) wirkt,
· falsche Anreize stärker sind als Werte!
Dies gilt auf individueller und kollektiver Ebene.
Vorwand 3: Menschliche Psyche
Der Mensch ist ein komplex-adaptives System, menschliche Gesellschaften sind jeweils hochgradig komplex-adaptive Systeme. Das bedeutet exponentielle Unvorhersehbarkeiten.
Auch hier wieder auf individueller und kollektiver Ebene.
Rein mathematisch und empirisch entwickeln sich die Unwägbarkeiten auf kollektiver Ebene exponentiell.
Hier sollte für diesen Blogbeitrag der Hinweis genügen, dass der Mensch als Kollektiv und die Menschen unterschiedlicher Kollektive offensichtlich weder aus den eigenen noch den anderen kollektiven Fehlern lernen.
Letztlich scheint die Menschheit kollektiv zu scheitern.
Beispiele nur aus jüngerer Vergangenheit seien (Auswahl global oder national):
· Klimakrise
· Corona ohne Erarbeitung der Lernkurve (nach der Pandemie ist vor der Pandemie)
· Finanzkrise ohne Aufarbeitung (nach der Krise ist vor der Krise)
· Energiekrise
· Bildungskrise
· Rentenkrise
· Wohnungskrise
· Infrastrukturkrise
· zunehmende Relativierung des Holocaust
· ...
Wenn es noch etwas grundsätzlicher sein darf:
Die Menschheit hat die Thukydides-Falle (neu gegen alt) noch nicht gelöst und der Niedergang Roms wiederholt sich stetig, aktuell in der Auto-Industrie. ‚Wir‘ scheinen weitgehend unfähig die Fehler und Erfolge aus anderen Bereichen auf eigene Situationen zu übertragen, Stichwort Eigenverantwortlichkeit, siehe oben, der Kreis schließt sich.
Die Frage wäre also, welche Wirkungsmechanismen stecken dahinter, um zu verstehen, es besser zu machen!
…
Unsere gesellschaftlichen Systeme aus Politik, Medien, Wirtschaft und Recht sind weder auf die Dynamik noch die Disruptivität der aktuellen Entwicklungen aus KI/AGI/Robotik auch nur annähernd vorbereitet.
Es ist notwendig die unterschiedlichen Komplexitätsstufen von Systemen zu verstehen, um Nutzen und Risiken der KI/AGI/Robotik abschätzen zu können.
Stell dir vor, dein Toaster würde plötzlich einen Business-Plan ausspucken, in dem er seinen eigenen Börsengang plant. Abwegig? Genau darum lohnt sich ein Blick auf das, was Forschende „Komplexitätsstufen“ nennen – denn nur so lässt sich verstehen, warum Künstliche IntelligenzAGI/Robotik (im Folgenden kurz KI) mal wie ein smarter Küchenhelfer wirkt und mal wie der erste Akt eines Science-Fiction-Thrillers.
Systemtypen von KI/AGI/Robotik
Vier Stufen für das Chaos im Alltag
- Einfach – Geräte mit einer Handvoll Bauteilen und genau einer Mission. Der Toaster bräunt, der Lichtschalter schaltet – Ende der Geschichte.
- Kompliziert – Mehr Teile, mehr Verschraubungen, aber klar berechenbar. Ein Verkehrsflugzeug hebt nur ab, weil Ingenieurinnen jeden Bolzen durchgerechnet haben.
- Komplex – Wetter, Börse, Stadtverkehr. Hier tanzen unzählige Variablen auf einem nichtlinearen Hochseil. Vorhersagen sind möglich, aber bestenfalls Wahrscheinlichkeitskunst.
- Komplex-adaptiv – Systeme mit Eigenleben. Dein Immunsystem lernt Viren auswendig, die Wirtschaft passt sich Trends an, ein neuronales Netz justiert sich selbst. Kontrolle? Grenzwertig.
Warum das wichtig ist
In Stufe 1 und 2 lassen sich Nutzen und Risiko bequem in Bedienungsanleitungen pressen. Stecker rein, Sicherheitsschraube dran, fertig. In Stufe 3 wackeln die Prognosen: Wir wissen, dass das
Klima kippen kann, nur nicht exakt wann und um wie viele Grad. Und Stufe 4? Da wird die Maschine selbst zur Mitspielerin – mit Lernkurve, Stimmungen und möglicherweise eigenen Zielen.
KI auf der Karriereleiter
Einfach/kompliziert: KI erledigt hier Fleißarbeit – sortieren, prüfen, steuern. Niemand verliert den Schlaf, weil eine Bild-Erkennungs-Software Schrauben fehlsortiert.
Komplex: Algorithmen finden Musternadeln in Datenhaufen, optimieren Stromnetze oder liefern eine Regenwahrscheinlichkeit in Zehntelprozentpunkten. Schon jetzt schlagen sie uns darin,
gigantische Variablenwolken zu durchschauen.
Komplex-adaptiv: Jetzt mischt AGI (Artificial General Intelligence) mit. Sie lernt aus Feedback, schreibt ihren eigenen Code um, verhandelt in Echtzeit mit anderen Maschinen und – vielleicht – mit dir. Nutzen: atemberaubend. Risiko: Kontrollverlust mit Ansage.
Kriterien-Matrix
Die folgende Matrix fasst die Kriterien zur Einordnung der Systemkomplexität zusammen.
Die großen Fragen
Wann überholt die KI den Menschen ? Rein rechnerisch liegt die Schwelle da, wo Rechenleistung, Datenzugang und Lernalgorithmen zusammen schneller Erkenntnis generieren als sämtliche Universitätsbibliotheken plus graue Zellen.
Es ist nicht „konservativ“ dieses Datum zur Beruhigung so weit wie möglich nach hinten zu datieren. Hier sollte uns nicht dasselbe Versagen wie das Verdrängen des Klimawandels passieren.
In wessen Händen liegt die Macht ? Heute dominieren Cloud-Konzerne mit dem Speicherplatz, die Militärs mit den Budgets und Staaten mit Gesetzeshebeln. Morgen könnten Open-Source-Communities ihr Stück vom Kuchen holen – oder ein Algorithmus verteilt das Rezept selbst.
Wer verdient das Geld ? Zuerst diejenigen, die KI in komplizierte Prozesse stopfen und Kosten senken. Danach die, die neue Märkte erfinden – autonomes Fahren, synthetische Biologie, Predict-Everything-as-a-Service.
https://www.upcycl-ing.de/2023/08/12/ki-oder-was-bedeutet-¼/
https://www.upcycl-ing.de/2025/05/25/ki-agi-robotic-i-am-applying-for-your-job/
Wann löst sich KI von ihren Besitzern ? Spätestens wenn sie entscheidet, dass menschliche Zielfunktionen ineffizient sind. Wann das oder nie geschieht, hängt davon ab, ob wir Lernpfade beaufsichtigen oder ihnen freien Lauf lassen.
Pro & Contra
Ja, KI filtert Chaos, erkennt Krebszellen, lenkt Verkehr, spart Energie. Nein, sie zeigt ihre Rechenwege oft nicht, zementiert Vorurteile, hackt sich vielleicht selbst und gehorcht ihrer letzten Datenportion, nicht deinem letzten Befehl. Mit jeder Ebene der Komplexität wächst sowohl der Hebel als auch die Fallhöhe.
Fazit
Wir stehen an der Schwelle, an der Maschinen nicht nur Werkzeuge, sondern Mitgestalter komplex-adaptiver Systeme werden. Unsere Aufgabe ist es, eine Ko-Evolution zu orchestrieren: menschliche Werte plus maschinelle Rechenkraft, eingebettet in transparente Regeln, auditierbare Daten, möglicherweise open source, denn es gibt keinen heilenden Vorrat an Not-Aus-Knöpfen.
In den nächsten Folgen werden die #firstprinciples und die #Mengengerüste untersucht, die für eine Substitution vieler Menschen im Arbeitsmarkt sprechen.
Bisherige Themen zur Entwicklung der KI und deren Folgen.
https://www.upcycl-ing.de/2022/12/11/lösung-oder-disruption-ski-smarte-künstliche-intelligenz/
https://www.upcycl-ing.de/2023/06/11/ai-s-moment-oppenheimer-turing-or-what/
https://www.upcycl-ing.de/2023/07/20/realitätsversifft-natürlich-ki-in-10-akten/
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